Zum Thema "Juwenalia - Was ist das?" siehe zwei Einträge weiter unten.
Hier die Bilder vom heutigen Tag.
Mit der Studentenparade und der Übergabe der Schlüssel der Stadt ist klar: Die nächsten drei Tage hat das ruhige Leben ein Ende, die Studenten kommen aus den Kellerbars gekrochen.
Vorher: Um 10 Uhr war der Marktplatz noch leer...
Nachher: Um 12 Uhr...
Und ich frag noch so, wo der Lastwagen mit den ganzen Dixieklos hin will. Die Antwort: Nirgendwohin. Er stellt sie einfach mitten auf dem Marktplatz ab.
Warum auch irgendwo an den Rand karren. Mitten im Gewühl, im Schatten der Überbleibsel des alten Rathauses, pinkelt es sich das Bier doch besonders nett heraus.
Hobby-Taliban, Braut und Co.KG feiern einfach nebendran.
Gdzie serce tam i szczescie. Kropla do kropli i bedzie morze. Szerokiej drogi i gumowych drzew.
Freitag, 20. Mai 2011
Donnerstag, 19. Mai 2011
Polen, das Land der Absurditäten, Vol. II
Wisst ihr noch, wie ihr alle - bevor ich weggefahren bin - gefragt habt, was ich denn bitteschön in Polen will... - Da gäbe es doch nichts... ?
Ich sag' euch mal eins: Das Einzige, das es hier nicht gibt, ist, dass es etwas nicht gibt.
Schon mal Apfel-Minz-Saft getrunken? Nein? Komm' nach Polen, steht hier neben anderen Kuriositäten im Supermarktregal.
Für eine nicht abgegebene Arbeit gibt es an deutschen Unis ein "durchgefallen"? Komm' nach Polen, hier gibt's dafür ein "bestanden".
Mittwochmorgen, Cold-War-Vorlesung: "Herr Bouchard, hier, bitte, ihr Benotungsbogen für das Essay"... Thomas' Gesicht: Die völlige Entgleisung, wollte er doch gerade zu einer umfangreichen Ja-tut-mir-leid-aber-mein-Hamster-hat-die-Tintenpatrone-aufgefressen-und-als-ich-dann-eine-neue-gekauft-hatte-ist-der-Strom-ausgefallen-und-dann-ist-auch-noch-meine-Erbtante-gestorben-und-ich-musste-zurück-nach-Frankreich-fliegen-weil-ich-der-einzige-Erbe-bin-Diskussion ansetzen.
An "normalen" Hochschulen steht schon vor Semesterbeginn fest, wann die Abschlussklausuren stattfinden? Komm' nach Polen, hier kannst du's dir aussuchen.
Mittwochnachmittag: "Dann schreiben Sie mir noch einfach eine E-Mail, wann sie zur Prüfung antreten möchten, ja?" Klar, gerne, Herr Dozent, aber nur, wenn ich vorher die Antworten bekomme und mir jemand den Popo pudert, auf diesen Stühlen kann ich doch keine "ca. 45 Min" (45 Min. !???!) dauernde Klausur schreiben. Tzzz, also wirklich.
Mittwoch, 18. Mai 2011
Parov Stelar und die Juwenalia
Am Wochenende ist Juwenalia. Was das ist?
Ein absolutes Muss, ein absolutes Highlight. Gestern Abend zwei Stunden gespielt und ich unter tausenden von Studenten mittendrin.
Als Juwenalia bezeichnet man die jährlichen Feiern der Studenten in Polen anlässlich der bevorstehenden Examen.
Juwenalia feiert man an allen Universitäten des Landes. Sie finden normalerweise Ende Mai oder Anfang Juni statt, eben kurz vor den Sommerklausuren.
Die Juwenalia beginnt mit einer triumphalen Parade von bunt bekleideten Studenten (am Freitag). Traditionell zieht jede Hochschule der Stadt unter einem bestimmten Motto los.
Die Parade beginnt an einem der Hauptgebäude der Universitäten und führt dann von allen Richtungen kommend durch die Stadt zum Hauptmarktplatz, wo mit einer symbolischen Geste der Bürgermeister der Stadt den Studenten die Schlüssel zu den Toren der Stadt überreicht.
Die Feierei dauert gewöhnlich das ganze Wochenende und für diese Tage fällt der Unterricht komplett aus (Was man nämlich auch wissen sollte, in Polen ist es ganz normal auch Samstag und Sonntag Vorlesungen zu haben.).
Es gibt Konzerte, Sportveranstaltungen und Partys, die auf den Geländen der Universitäten stattfinden. Die meisten sind kostenfrei bzw. Tickets für einen schmalen Taler zu erstehen.
Bei uns in Krakau finden schon seit Montag Veranstaltungen und Konzerte statt.
Gestern Abend war ich auf dem Campus der Universität für Wirtschaft, um Parov Stelar live zu sehen. Live und for free.
Es war verrückt. Tausende von jungen Menschen drängten auf das Gelände und die Sicherheitskräfte kamen aus dem Schwitzen nicht mehr heraus. Wenn wir nicht über die Campusmauern geklettert wären, bin ich mir nicht mal sicher, ob wir überhaupt reingekommen wären.
Wer Parov Stelar noch nicht kennt, sollte ihn jetzt unbedingt "youtuben" und Fan werden.
Parov Stelar wurde als Marcus Füreder in Österreich geboren und ist einer der Pioniere des Electroswing.
Zusammen mit seiner Band mischt er als DJ Electro mit Downbeat und Jazzelementen. D.h., dass auf der Bühne neben DJ-Pult, Bass und Schlagzeug auch Saxophon und Trompete zugegen sind und von der unglaublichen Cleo mit Gesang begleitet werden.
Ein absolutes Muss, ein absolutes Highlight. Gestern Abend zwei Stunden gespielt und ich unter tausenden von Studenten mittendrin.
Und heute auf dem Programm? Lernen, pauken, lesen. Warum? Weil heute abend mal wieder ein Polnisch-Test auf dem Programm steht und nächste Woche die Klausur in Constitutional Systems of Central and Eastern European States. Juchu -.-
PS: Fotos zum Segelabenteuer liefere ich nach, ich muss sie jedoch erst ordnen.
PS: Fotos zum Segelabenteuer liefere ich nach, ich muss sie jedoch erst ordnen.
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